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Schule Sülfeld                                          Kalenderblatt August 2022

Auf dem heutigen Schulgrundstück (Haus-Nr. 12) befand sich ursprünglich ein Kothof der Familie Kremling. Er ging durch Heirat oder Kauf auf den Namen Tietje über. Tietjes verkauften ihn an den damaligen Nachbarn, Pastor Mensing, der ihn an Sohn Theodor vererbte. Dessen Sohn Wilhelm übernahm die Landwirtschaft und sein Sohn - auch Wilhelm - führte sie weiter. Der letzte Mensing hatte einen Sohn, der nach Calberlah übersiedelte und eine Tochter Berta, die Sattler- und Polstermeister Hermann Horn ehelichte. Das Hofgrundstück wurde nun an Bäckermeister Albert Bruns verkauft, der es verpachtete an Wilhelm Kalberlah, der allerdings 1926 die Landwirtschaft aufgab. Am 19.10.1926 kaufte die politische Gemeinde den Mensingschen Stammhof mit den angrenzenden Grundstücken von insgesamt 7 Morgen für 16.500 RM. Bis auf eine große Holzscheune wurden sämtliche Gebäude abgerissen und ca. 2 Morgen des Grundstückes als Spielplatz für die Schulkinder hergerichtet. Die übrigen Ländereien in Parzellen aufgeteilt und an Kleingärtner verpachtet.

 

Die riesengroße Feldscheune pachtete Hermann Schmidt zum Unterstellen seiner Dreschmaschinen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hatte Sohn Erich Schmidt sie im Besitz. In einer Nacht, Anfang der 50er Jahre, brannte die Scheune aus ungeklärter Ursache mitsamt der Dreschmaschinen bis auf die Grundmauern nieder. 

Nach Beginn des 2. Weltkrieges (1939) baute auf Anregung des derzeitigen Pastors. Heinrich Plöger, die Gemeinde Sülfeld auf den östlichen Teil des Schulspielpatzes ein Gebäude mit zwei großen Zimmern, Flur und Küche. In dem Haus wurde ein Ganztags-Kindergarten eingerichtet. Alle Kinder des Ortes, deren Mütter anstelle ihrer Ehemänner, die im Felde standen, in der Landwirtschaft oder in der Fabrik arbeiten mussten, fanden hier eine Bleibe von früh bis spät. Omas und junge Mädchen bertreuten die Kinder tagsüber. Nach dem Krieg fand in dem alten Kindergarten eine Flüchtlingsfamilie Unterkunft. Der damalige Kindergarten musste dem Neubau des Grundschulgebäudes im Jahre 1953 weichen. Heute ziert dieses Grundstück ein prächtiger Schulbau mit Lehrerbewohnung und Hausmeisterwohnung. 

Im Jahre 2022 ist man dabei, einen neuen Schultrakt zu bauen, um dem erheblichen Ansturm der Sülfelder Schulkinder gerecht zu werden.

 

 

 

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